Das neue Google Analytics 4 – Die perfekte Transition durch den Parallelbetrieb von GA und GA4

on 23.10.2020 by Thomas Symann, Claes Holmqvist, Eric Böhme

Mit Google Analytics 4 (GA4) (ehemals App+Web property) bringt Google ein komplett neues Tracking Tool auf den Markt. Damit wird erstmals in der Geschichte von Google Analytics ein harter Schnitt in den Daten vollzogen, denn historische Daten können nicht zu GA4 übernommen werden. Auch das Datenmodell wurde überarbeitet. Nach 15 Jahren GA mit eher inkrementellen Updates nun also einmal alles neu. Aber was bedeutet das für dein Unternehmen? Und wie lässt sich ein solches Upgrade durchführen, wenn Google Analytics bereits tief in die Unternehmensstrukturen integriert ist?

In unserem Beitrag schauen wir uns genauer an, welche strategischen Vorteile es bringt, jetzt eine neue GA4 Property einzurichten und parallel zur bisherigen Voll-Implementierung mit GA Universal Analytics Daten zu erfassen.

Technisch betrachtet ist das neue GA4 mit dem alten GA Universal Analytics (GA UA) kaum noch zu vergleichen: das grundlegende Konzept wurde von Google komplett überarbeitet. Die größte Herausforderung für Unternehmen dürfte sein, dass die Daten durch das neue Datenschema nicht historisch übernommen werden können. Mit GA4 fängt man also wieder bei 0 an Daten zu sammeln. Das macht so einfache Anforderungen wie Year-over-Year-Vergleiche schwierig.

Auch die Umstellung selbst kann schwierig und langwierig sein, wenn das alte Google Analytics tief in die Unternehmensstrukturen eingebunden ist. Wenn externe Systeme durch BigQuery, CSV-Exporte und –Importe oder die Reporting API angebunden sind, erfordert der Wechsel auf GA4 viel technischen Aufwand.

Die Dual-Strategie

Sowohl Google, als auch wir empfehlen für die meisten unserer Kund*innen eine Dual-Strategie. Dabei werden beide Systeme gleichzeitig genutzt. Dieses Setup kann realistisch für 2-3 Jahre oder auch länger bestehen bleiben.

Außerdem ist es so, dass der aktuelle Stand von GA4 nicht für alle Unternehmen ausreichend ist. Einige gewohnte Features aus GA UA mögen noch fehlen. So wurden z.B. erst kurzfristig überhaupt eCommerce-Berichte in GA4 eingeführt.

Die Dual-Strategie hilft Unternehmen dabei, das Beste aus beiden Welten zu bekommen: die gewohnten Reports aus GA UA sowie die neuen Features von GA4.

Die 3 Vorteile einer Dual-Strategie sind:

  1. Anbindungen an externe Systeme können ausreichend geplant und sauber überführt werden
  2. Eine Datenhistorie kann in GA4 aufgebaut werden, sodass Vergleiche mit vergangenen Zeiträumen möglich werden (z.B. YoY-Vergleich)
  3. Google hat Zeit, weitere Features für GA4 zu veröffentlichen, denn aktuell gibt es durchaus noch Verbesserungspotenzial

1. Anbindung externer Systeme

Die unterschiedlichen Möglichkeiten, Daten aus GA zu exportieren und auch zu importieren, bieten hervorragende Ansätze, externe Systeme einzubinden. Sei es ein Attributionsreporting in Tableau, Datastudio Dashboards basierend auf BigQuery oder Kostenuploads für Marketingkampagnen.

Mit dem neuen GA4 müssen die Anbindungen an externe Systeme angepasst werden.

Zwar gibt es in GA4 einen integrierten Export zu BigQuery (und dieses Mal kostenlos), das Datenschema hat sich jedoch geändert. Auch die bekannte Reporting API funktioniert nicht mehr. Die neue GA4 Data API ist aktuell noch im closed-Beta Status.

Beide Systeme gleichzeitig für einen längeren Zeitraum laufen zu haben, unterstützt bei der Anpassung der externen Systeme, schont Entwickler*innen-Ressourcen und hält das Kerngeschäft am Laufen.

2. Datenhistorie

Lange aufgezeichnete historischen Daten nicht mehr nutzen zu können, stellt ein datengetriebenes Unternehmen vor Herausforderungen. Jahresvergleiche sind nicht mehr möglich. Langfristige Trendanalysen kaum machbar. Harte Brüche in den Daten kommen aber immer mal wieder vor, nicht nur bei einem Toolwechsel. Zum Beispiel kann auch ein Website Relaunch einen starken Bruch in den Daten verursachen, was dazu führt, dass langfristige Vergleiche nicht mehr aussagekräftig sind.

Um dem vorzubeugen, hilft die Dual-Strategie, indem zumindest grundlegenden Informationen bereits in GA4 erfasst werden. Hierbei gilt: Je früher desto besser, damit so viele Daten wie möglich historisch aufgezeichnet werden können.

3. Weitere Features und Releases von GA4

GA4 ist von Google bereits als „production-ready“ eingestuft worden. Damit ist eine gewisse garantierte Verfügbarkeit gegeben. Unternehmen können bereits unbesorgt umsteigen.

Dennoch arbeitet Google weiterhin an neuen Features. Es kann sich also noch einiges ändern. Meistens ist das auch gut so. Google fokussiert die Entwickler*innen-Ressourcen auf GA4 und es ist in den kommenden Monaten mit weiteren Features und Verbesserungen zu rechnen. In GA UA ist daher allerdings nicht mehr mit Updates zu rechnen.

Was sollten Unternehmen jetzt tun?

Webanalyst*innen sollten spätestens jetzt anfangen, sich mit GA4 zu beschäftigen. Idealerweise kann der GA4 Tracker bereits in die eigene Website (ggf. ein Unterbereich) eingebaut werden, um Daten für die Reports zu sammeln. An GA Universal Analytics wird sich nichts mehr ändern. Der Fokus muss jetzt auf GA4 liegen.

Wie kann FELD M unterstützen?

Als auf Analytics spezialisierte Agentur sind wir Expert*innen im Umgang mit Google Analytics (und anderen Webanalyse Tools). Durch unser Tagesgeschäft mit unseren Kund*innen sowie der Analytics-Szene sind wir immer up-to-date, was es gerade Neues bei GA4 gibt. Bei einer langfristig ausgelegten Dual-Strategie, bzw. dem Übergang von GA Universal Analytics zu GA4, können wir helfen, die neuen Anbindungen zu entwickeln, ein verbessertes Tracking zu konzipieren und mehr Insights aus den Daten zu gewinnen.

Mehr zu unseren Leistungen im Bereich Digital Analytics finden Sie hier: https://www.feld-m.de/service/digital-analytics/

 

 

(c) Image by GraphicsSC from Pixabay

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