Guide zum Mobile App Tracking: Alles, was Sie wissen müssen, um Ihr Mobile App Tracking richtig einzurichten

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Apps sind oft der wichtigste Weg für Unternehmen, mit ihren Kunden in Kontakt zu treten. Doch der Launch einer App ist nur der Anfang. Der wahre Erfolg kommt erst, wenn klar ist, was die Nutzer*innen innerhalb der App tatsächlich tun. Daten spielen hier eine entscheidende Rolle, und genau hier kommt Mobile App Tracking ins Spiel

Richtig eingesetzt, liefert Mobile App Tracking die nötigen Einblicke, um fundiertere Entscheidungen in Produktentwicklung, Marketing und Wachstum zu treffenBei schlechter Umsetzung fehlen hingegen die nötigen Erkenntnisse, um Nutzererlebnisse zu schaffen, die Kunden langfristig binden. 

In diesem Guide erklären wir, was Mobile App Tracking ist, wie es funktioniert und was bei der Implementierung zu beachten ist. 

In diesem Blogartikel erfahren Sie:

 

  • Was Mobile App Tracking ist und warum es wichtig ist
  • Wie Mobile App Tracking mit SDKs, Events und dem Analyse-Backend funktioniert
  • Welche Erkenntnisse Sie mit Mobile App Tracking gewinnen können
  • Wie sich Datenschutzbestimmungen wie die DSGVO auf Tracking-Strategien auswirken
  • Häufige Fehler und Best Practices für ein gutes Tracking Setup

Was ist Mobile App Tracking?

Mobile App Tracking beschreibt das Erfassen von Daten darüber, wie Nutzer mit einer mobilen App interagieren. Es umfasst sowohl Basiswerte wie die Anzahl von App-Öffnungen als auch genauere Einblicke - etwa welche Buttons angeklickt werden, wie weit Nutzer*innen im Onboarding vorankommen oder welche Marketingkampagne sie zur App geführt hat. Sensible Informationen wie Passwörter oder persönliche Nachrichten sollten dabei nicht erhoben werden. 

Diese Daten dienen dann Marketingteams nutzen sie, um die Leistung von Anzeigen zu messen und App-Installationen bestimmten Kampagnen zuzuordnen. Marketingteams nutzen sie, um Ad Performances zu messen und App Installationen bestimmten Kampagnen zuzuordnen. Produktteams greifen darauf zurück, um die Nutzung einzelner Funktionen zu bewerten und Potenziale für UX-Verbesserungen zu erkennen. Analyst*innen nutzen sie, um Retention-Modelle zu erstellen und den Customer Lifetime Value besser zu verstehen.

Im Kern verbindet App-Tracking unstrukturiertes Nutzerverhalten mit konkreten, umsetzbaren Erkenntnissen.

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Wir sind hier, um Ihre Fragen zu beantworten und Sie bei Ihren ersten Schritten zu begleiten.

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Wie funktioniert Mobile App Tracking?

Auf technischer Ebene beginnt Mobile App Tracking in der Regel mit der Integration eines Software Development Kits (SDK) in Ihre App. Dieses SDK - bereitgestellt von Analytics-Plattformen wie Firebase, Adobe Analytics oder Matomo - fungiert als Vermittler zwischen der App und Ihren Datensystemen. Es erkennt bestimmte Benutzeraktionen, wie einen Kauf oder eine Registrierung, und sendet die entsprechenden Daten an ein Analyse-Backend, wo sie aggregiert, visualisiert und analysiert werden können.

Um diese Daten sinnvoll auswerten zu können, definieren Sie zunächst so genannte Tracking Events: benutzerdefinierte Bezeichnungen für wichtige Aktionen in Ihrer App. Beispiele für solche Events sind app_open, signup_complete, add_to_cart, oder purchase_success. Zusätzlich lassen sich diesen Events Parameter hinzufügen, wie z. B. die Produkt-ID oder die Zahlungsmethode, um einen umfassenderen Kontext zu erfassen.

Für verwertbare Daten ist Konsistenz entscheidend. Wir unterstützen Sie gerne bei der Einrichtung Ihres Trackings, um sicherzustellen, dass es langfristig Ihre Reporting-Anforderungen erfüllt.

Zusätzlich werden diese Ereignisse oft mit eindeutigen Identifikatoren verknüpft, die es ermöglichen, Nutzer*innen über Sessions und manchmal auch über Geräte hinweg zu verfolgen. Auf Android läuft dies über die Google Advertising ID (GAID) sein; auf iOS ist es der Identifier for Advertisers (IDFA). Allerdings haben jüngste Datenschutzänderungen den Zugriff auf die IDFA deutlich eingeschränkt (dazu gleich mehr).

Der technische Ablauf sieht in etwa so aus:

Nutzeraktion → SDK → Analytics-Backend → Analytics-Dashboard
Von dort aus können Teams aus Marketing und Analyse beginnen, Erkenntnisse zu sammeln und
Reports zu erstellen.

 

Was können Sie mit Mobile App Tracking tun?

Es ist eine Sache, Daten zu sammeln, daraus echte Entscheidungen abzuleiten, das andere. Hier sind einige der häufigsten und wertvollsten Anwendungsfälle von Mobile App Tracking in der Praxis:

  • Campaign Attribution: Wenn Sie Kampagnen zur Nutzerakquise auf Kanälen wie Meta oder Google schalten, hilft Ihnen Tracking zu verstehen, welche Anzeige zu einer Installation geführt hat. Noch wichtiger: Sie erfahren, was Nutzer*innen nach der Installation getan haben. Haben sie sich registriert? Einen Kauf getätigt? Sind sie nach einer Woche zurückgekehrt?
  • Product Analytics: Möchten Sie wissen, wie viele Nutzer*innen Ihren Onboarding-Flow abschließen? Oder ob die neue Funktion, die Sie letzten Monat eingeführt haben, tatsächlich genutzt wird? Tracking ermöglicht es Ihnen Nutzerströme abzubilden, Absprünge zu erkennen und das In-App-Erlebnis zu optimieren. 
  • Retention- und Churn-Analyse: Retention ist eine zentrale Kennzahl für jede App. Mit Tracking können Sie messen, wie oft Benutzer*innen zurückkehren, wann sie aufhören, die App zu nutzen (Churn) und welche Verhaltensweisen langfristige Bindung vorhersagen.
  • Einblicke in die Monetarisierung: Egal, ob Sie Ihre App durch In-App-Käufe, Abonnements oder Werbung monetarisieren, Tracking hilft Ihnen Ihre Umsatztreiber zu verstehen. Sie können die Monetarisierungsperformance über Nutzerkohorten, Zeiträume oder Akquisitionskanäle hinweg vergleichen - und Ihre Strategie entsprechend anpassen.

Tracking Tools: Was gibt es auf dem Markt?

Es gibt dutzende Mobile App Tracking Tools, jedes mit seinen eigenen Stärken, Eigenheiten und Preismodellen. Wenn Sie nicht sicher sind, welches Ihren Bedürfnissen und Anwendungsfällen am besten entspricht, unterstützen wir Sie gerne bei der Auswahl.

Einige Beispiele für Tracking Tools sind:

  • Firebase Analytics: Eine kostenlose und flexible Plattform, die besonders bei Entwickler*innen beliebt ist. Sie unterstützt Event Tracking, Funnels und die Erfassung von User Properties. Firebase Analytics ist außerdem in Google Analytics 4 (GA4) integriert, das eine übergreifende Ansicht auf Web- und App-Daten ermöglicht. 
  • Google Analytics 4 (GA4): Vereint App- und Web-Analytics in einer einheitlichen Oberfläche und unterstützt Event Tracking, Funnels sowie die Analyse von User Journeys. 
  • Amplitude: Eine Product-Analytics-Plattform mit Fokus auf das Verständnis von Nutzerverhalten, Segmentierung, Retention und Kohortenanalysen.
  • Adobe Analytics: Eine Lösung für Unternehmen, die tiefe Einblicke in Customer Journeys über verschiedene Plattformen hinweg ermöglicht – allerdings oft mit höherem technischem Setup-Aufwand.
  • Contentsquare: Spezialisiert auf UX-Insights, mit Funktionen wie Heatmaps, Sitzungswiederholungen und Journey-Analyse zur Optimierung von App-Flows. 
  • FullStory: Ein Behavioral-Analytics-Tool, das Session Recordings, Clickmaps und UX-Analysen bietet, um Nutzerprobleme und Reibungspunkte sichtbar zu machen.
  • JENTIS: Eine serverseitige Tracking Plattform mit starkem Fokus auf datenschutzkonforme Datenerfassung und hohe Datenqualität – besonders relevant für Teams, die unter strengen DSGVO-Richtlinien arbeiten.

Navigation von Datenschutz: Tracking in einer Post-IDFA-Welt

In den letzten Jahren haben Datenschutzbestimmungen und Plattformrichtlinien - wie Apples App-Tracking-Transparenz (ATT) und Googles PlayData Safety-Anforderungen - die App-Tracking-Landschaft dramatisch umgestaltet. Wer im Jahr 2025 Tracking einrichten will, kommt an Zustimmung, Compliance und Transparenz nicht vorbei. 

Auf Apple-Seite verlangt ATT (eingeführt in iOS 14), dass Apps Nutzer*innen  ausdrücklich um Erlaubnis bitten, sie über Apps und Websites hinweg zu tracken. Lehnt ein*e Nutzer*in dies ab - was in etwa 85% der Fällen passiert (Singular, 2024), verliert die App den Zugriff auf den IDFA (Identifier for Advertisers), einen eindeutigen Code, mit dem Nutzer*innen appübergreifend wiedererkannt werden können. Ohne IDFA wird es deutlich schwieriger nachzuvollziehen, woher Nutzer*innen ursprünglich kommen. 

Ähnlich fordert der Google Play Abschnitt zur Datensicherheit von Entwickler*innen, dass sie offenlegen, welche Daten sie sammeln, wie sie verwendet werden und ob sie an Dritte weitergegeben werden. Darüber hinaus verlangen Datenschutzgesetze wie die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine klare Einwilligung, bevor persönliche Daten erhoben werden dürfen – und diese Regeln gelten plattformunabhängig.

Dies stellt Unternehmen aller Branchen vor ein Dilemma: Sie brauchen Tracking, um ihr Produkt zu verstehen und zu verbessern, müssen aber auch das Recht der Nutzer auf Privatsphäre respektieren.

 

Was können Sie also tun?

  • Fragen Sie frühzeitig und deutlich nach Einwilligung. Verwenden Sie eine verständliche, benutzerfreundliche Abfrage, die erklärt, wofür die Daten verwendet werden. Vermeiden Sie sogenannte Dark Patterns.
  • Planen Sie Fallback-Szenarien ein. Wenn Nutzer*innen das Tracking ablehnen, erhalten Sie zwar keine detaillierten Daten mehr, aber über datenschutzfreundliche Tools können Sie weiterhin einige Einblicke erhalten. Auf iOS etwa durch SKAdNetwork oder über aggregierte Berichte, die Trends aufzeigen ohne individuelles Nutzerverhalten offenzulegen.
  • Sammeln Sie nur das Nötigste. Widerstehen Sie dem Drang, alles zu trocken zu wollen. Setzen Sie bewusst Prioritäten. 
  • Machen Sie Datenschutz zu einem Feature, nicht nur zu einer rechtlichen Formalität. Wenn Sie offen kommunizieren, was Sie tranken und warum, stärkst du das Vertrauen der Nutzer*innen - und damit auch ihre langfristige Bindung an Ihre App.

Typische Stolperfallen (und wie man sie vermeidet)

Wenn es nicht richtig geplant und gepflegt wird, kann App Tracking selbst mit den besten Absichten schnell unübersichtlich werden. Zu den häufigsten Probleme gehören:

  • Übermäßiges Tracking: Wer zu viele Events erfasst, verliert leicht den Überblick darüber, was wirklich wichtig ist. Setzen Sie auf Qualität statt Quantität.
  • Inkonsistente Namensgebung: Wenn Events unterschiedlich bezeichnet werden – zum Beispiel „signup“, „SignUpComplete“ und „signup_complete“ für denselben Vorgang –, entsteht Verwirrung und die Analyse wird unnötig kompliziert. Legen Sie von Anfang an eine konsistente Namenskonvention fest – und halte sie ein.
  • Fehlende Dokumentation: Wenn nur eine Person das Tracking-Setup versteht, bricht alles zusammen, sobald diese Person das Team verlässt. Eine funktionierende Data Governance-Kultur, die nicht nur das Tracking selbst, sondern den gesamten Umgang mit Daten im Unternehmen regelt, ist entscheidend, um dieses Risiko zu vermeiden.
  • Kein Qualitätsmanagement: Viele Teams gehen davon aus, dass die Nachverfolgung nach der Implementierung "einfach funktioniert" - bis sie Monate später feststellen, dass wichtige Events fehlen oder falsch erfasst werden.

Die Lösung? Schaffen Sie eine Kultur der Dokumentation, Testing und regelmäßigen Tracking-Audits. Betrachten Sie Tracking nicht als einmalige Aufgabe, sondern als laufenden Prozess.

 

Best Practices für zuverlässiges und skalierbares Tracking

Wie sieht also ein gesundes Tracking Setup aus?

  • Stimmen Sie Events mit KPIs ab. Jedes Event, das Sie trocken, sollte sich auf ein konkretes Geschäftsziel beziehen - falls nicht, hinterfragen Sie, warum es überhaupt erfasst wird. 
  • Halten Sie die Namensgebung konsistent und lesbar. Nutzen Sie Beschreibungen, die klar, aber dennoch prägnant sind. 
  • Vereinheitlichen Sie Web- und App Tracking, wo immer möglich. Gerade wenn Sie plattformübergreifende Tools wie Google Analytics 4 verwenden, vereinfacht eine konsistente Struktur über Web und App hinweg die Auswertung erheblich.
  • Überprüfen Sie Ihr Setup regelmäßig. Ihr Produkt entwickelt sich weiter, Ihr Tracking sollte es auch. Lassen Sie alte Events nicht unbemerkt im System bleiben. 
  • Dokumentieren Sie alles. Ein guter Tracking-Plan ist Gold wert, nicht nur für Entwickler*innen, sondern auch für das Onboarding neuer Teammitglieder, Debugging und Audits. 

Letztendlich schafft zuverlässiges Tracking nicht nur Klarheit darüber, was in Ihrer App passiert - es bildet auch die Basis für Wachstum, Personalisierung und intelligentere Entscheidungen im gesamten Team.

Lesen Sie in unserem Blogpost, wie wir Mobile App und Web Tracking erfolgreich in Projekten implementiert haben. 

 

Zusammenfassung

In diesem Artikel haben wir erläutert, wie Mobile App Tracking Unternehmen dabei unterstützt, das Nutzerverhalten besser zu verstehen, Produkterlebnisse zu optimieren und fundiertere Entscheidungen zu treffen. Wir haben aufgezeigt, wie moderne Datenschutzregelungen wie ATT und DSGVO die Tracking-Strategien beeinflussen – und warum ein zuverlässiges, gut strukturiertes Setup entscheidend für nachhaltigen Erfolg ist. Wenn Sie sich an bewährte Verfahren halten und bewusst vorgehen, können Sie App Daten in einen starken Wachstumsmotor verwandeln.

Die FELD M Perspektive: Bereit, die Kontrolle über Ihre App Daten zu übernehmen?

Ganz gleich, ob Sie ein komplettes Tracking Audit, eine Beratung bei der Auswahl der richtigen Tools oder eine zweite Meinung zu Ihrem aktuellen Setup benötigen, FELD M ist für Sie da. Setzen Sie sich mit unserem Analyseteam in Verbindung, um zu erfahren, wie wir Ihre Ziele unterstützen können.

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